Blick zurück
N
ur noch zwei Stunden und wir sind wieder zurück im Schwabenland", ruft Sanjka zu mir rüber und grinst. Er sitzt im Flieger auf der anderen Seite des Ganges und beugt sich ein wenig zu mir rüber. Dabei blicke ich zu Alex, der neben Sanjka am Fenster sitzt. Er schaut verträumt aus dem kleinen Flugzeugfenster.
Wo werden seine Gedanken wohl sein? Ich denke er ist genauso hin- und hergerissen wie ich. Auf der einen Seite wehmütig, weil ein einzigartiges Erlebnis hinter uns liegt, von dem wir seit unserer Zeit als Studenten geträumt hatten.
Andererseits freut er sich sicherlich auch schon auf zuhause, wo unsere Familien auf uns warten. Sanjka schaut mich immer noch mit diesem entspannten Grinsen an, als erwarte er jetzt von mir einen schlauen Kommentar. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich grinse einfach nur zurück und nicke mit dem Kopf. Ich lehne mich wieder zurück und blicke über den endlosen Horizont in den wunderschönen Sonnenuntergang. Was für ein gelungenes Finale einer wunderbaren Trekking-Tour.
Das ist der perfekte Moment um darüber zu philosophieren, wie ich mit den Erlebnissen der vergangenen Tage umgehen soll. Ich will es mal so sagen: Ich bin wieder auf der Spur. Ich fühle diese Gelassenheit und Leichtigkeit in meinem Kopf. Allein dieses kurze aber intensive Eintauchen in eine komplett gegensätzliche Welt hat mir gezeigt wie Verbissenheit, Perfektionismus und Leistungsdruck mein Leben in den letzten Monaten mehr und mehr bestimmt hat.
Ich denke es war die Erkenntnis, dass man mit einfachsten Mitteln fernab der Zivilisation seine innere Ruhe wiederfinden kann. Ich bin überzeugt, dass man so die Schönheit und den Frieden der Natur am intensivsten erleben kann. Hinzu kommt dieses wahnsinnige Gefühl zu verspüren, wenn man zusammen mit einem super tollen Team einen anstrengenden Weg gegangen ist und das gemeinsame Ziel erreicht.
Danke Jungs!